Brasilianische Moderne

Seminar IBK Sommersemester 2019

Auf seiner zweiten Südamerikareise trifft Le Corbusier auf Lúcio Costa und Oscar Niemeyer und entwirft gemeinsam mit ihnen und weiteren brasilianischen Kollegen das Ministerium für Erziehung und Gesundheit in Rio de Janeiro. Der Ministeriumsbau galt von Beginn an als Gradmesser für alle folgenden brasilianischen Architektengenerationen. Wir fragen nach den gesellschaftlichen Bindekräften, die diese Architektengruppe aus Individualisten zu diesem ikonischen Entwurf (1937–1943) zusammenhielten. 

Während einer zehntägigen Exkursion nach Brasilien im September 2019 werden wir wegweisende Projekte u.a. von Affonso Eduardo Reidy, Lina Bo Bardi, Paulo Mendes da Rocha, Lúcio Costa und Oscar Niemeyer in Rio de Janeiro, São Paulo und Brasília erleben. Die mit den Gebäuden verbundenen großen architektonischen Gesten haben bis heute ihre Strahlkraft nicht verloren, auch wenn sie Ihr Versprechen, funktionierende Gebäude zu entwerfen, die Lösungen für Probleme der menschlichen Existenz anbieten wollten, nur selten einhalten konnten.

Wie naiv und gleichzeitig wie wertvoll stellt sich das politisch gewollte „Lebensgefühl der Moderne“ angesichts der nachfolgenden gesellschaftlichen und politischen Brüche für uns bis heute dar? Im Bauhaus-Jahr gehen wir den Verknüpfungen von Politik, Vision und Architektur anhand der Brasilianischen Moderne nach. 

Das Blockseminar im Sommersemester ist verbunden mit den Entwürfen Neuprogrammierung Moinho Fluminense und Museu Nacional in Rio de Janeiro im Wintersemester 2019/20. Die Entwürfe finden in Kooperation mit der Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro und der Universidade Santa Úrsula statt. 

Betreuung: Dipl.-Ing. Florian Kaiser

 

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