Neuland - Künstliche Inseln für die Stadt

Entwurf IBK Wintersemester 2014 15

Nach Starkregenereignissen kommt es zu extremen Verschmutzungen des Neckars. Ursache dafür sind Einleitungen von ungeklärtem Abwasser aus der Mischkanalisation der anliegenden Städte und Gemeinden. Immer wenn bei solch starkem Niederschlag die Kapazität des Kanalisationssystems erschöpft ist, wird das Mischwasser ungeklärt in den Fluss geleitet. Fischsterben aufgrund der Verschlechterung der Wasserqualität ist eine der unmittelbaren Folgen. 

Um diese negativen Konsequenzen zu reduzieren, hat die Firma Luritec in Berlin ein Pilotprojekt, in Form großer Tanks, in der Spree installiert. Diese sind in der Lage überlaufendes Schmutzwasser bei Starkregen zwischenzuspeichern und erst bei Entspannung der Mischwasserkanalisation wieder in diese zurückzuführen und so der Klärung zuzuleiten. Die Überlauffunktion und die Aufnahme des Schmutzwassers durch die Spree kann so verhindert werden. 

Das in Berlin erprobte technische System soll an verschiedenen Standorten im Neckar weiterentwickelt werden. Die Lage der Tanks zur Zwischenspeicherung des Abwassers wird durch die Einleitungspositionen im Neckar definiert, hier entstehen schwimmende Freiflächen, die einer Nutzung zugeführt werden sollen. 

Durch den Verkauf der Nutzungsrechte der Pontons werden die Anlagen mitfinanziert. An exponierten Orten entstehen bebaubare künstliche Inseln in der Stadt, die aus dem Fluss ein Gewässer mit Badequalität werden lassen. Hier wollen wir ansetzen: Welche Art der Nutzung kann auf diesem gewonnenen Neuland angesiedelt werden? Welche neuen Bautypologien sind unter der Einbeziehung ortsspezifischer energetischer Potentiale möglich? Gesucht sind Konzepte, denen es gelingt, in der Verbindung von technischem Bauwerk und einer exponierten Nutzung, einen neuen Umgang mit dem Naturraum Wasser aufzuzeigen. Es ist ein Bild zu entwerfen, in dem der Lebensraum Wasser für alle Stadtbewohner zurückgewonnen werden kann. 

Betreuung: Dipl.-Ing. Wulf Kramer

Studienarbeit Natalie Otto

Studienarbeit Patrick Schweer

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